Sommerlager in Villingen-Schwenningen
11. Jan 2023
Nach zwei Jahren war es endlich wieder soweit und das Stammeslager stand vor der Tür. Dieses Jahr ging es für uns auf den Jugendzeltplatz nach Villingen-Schwenningen. Gemeinsam verbrachten wir mit mehreren Stämmen ein paar Tage auf großen Zeltplatz.
Los ging es am ersten Donnerstag für den Vortrupp. Mit Auto und unserem Stammeshänger kam der Vortrupp nach ca. zwei Stunden Fahrt am Zeltplatz an. Anschließend wurde ausgeladen und die Zeltverteilung diskutiert. Aufzubauen gab es 6 Zelte, damit am Freitag jeder sein Zelt bei der Ankunft beziehen kann. Abends wurde noch gegrillt und das erste (kleine) Lagerfeuer entzündet. Trotz Waldbrandgefahr war uns zum Glück die Möglichkeit für kleine Feuer in den dafür vorgesehenen Feuerstellen gegeben. Sichtlich genoss jeder den Abend, welcher wieder den Lageralltag wie vor der Pandemie bot.
Am Freitag ging es morgen um 09:00 Uhr für den Rest vom Stamm von Bühl aus mit dem Regionalzug los nach Villingen-Schwenningen. Auf Grund von Schienenersatzverkehr kamen sie nach zweifachem Umsteigen an. Von der
Bushaltestelle mussten alle mit ihrem Rucksack noch 700 Meter bis zum Platz laufen. Dort angekommen wurden alle in Zelte verteilt und konnten ihr Schlaflager beziehen.
Den Nachmittag verbrachten wir gemeinsamen mit Spielen, stellten unser Lagermotto „Konferenz der Tiere“ vor und erkundeten den Lagerplatz. Der Abend klang gemütlich beim Lagerfeuer mit einer Vorleserunde aus dem Buch von Erich Kästner Die Konferenz der Tiere aus.
Getreu unserem Lagermotto tauchen bei unserem Programm an den folgenden Tagen immer wieder die Giraffe „Gisela“, der Löwe „Sokrates“, der Hahn „Charles“ und die Elefantin „Angela“ auf dem Platz auf.
Nicht nur die Tiere, auch wir Pfadis möchten unsere Erde ein wenig gerechter gestalten. Zu diesem Thema passend spielten wir an zwei Tagen ein Planspiel in zwei altersgerechten Gruppen. Die Teilnehmenden durften sich bei dem Aktionsspiel zum Thema Kakao mit der globalen Ungerechtigkeit auf der Erde auseinandersetzen und viel Neues erfahren. Am Samstagnachmittag bereiteten sich die einzelnen Altersstufen auf die Versprechensfeier vor. Für einen Pfadinder ist es immer ein ganz besonderer Anlass gemeinsam mit seiner Gruppe ein Versprechen seiner Gruppe und auch sich zu geben und im Anschluss sein neues Stufenhalstuch zu erhalten. An dem Abend durften 4 neue Wölflinge sich an ihrem neuen orangen Halstuch erfreuen. 4 neue Jungpfadfinder wurden mit ihrem blauen Halstuch in den Reihen aufgenommen und schließlich konnte das Leitungsteam auch 3 rote Halstücher an Rover verleihen.
Das Lagermotto spiegelte sich auch in den folgenden Tagen wieder. In Workshops bastelten die Pfadis Tier-Sockenpuppen. Es gab natürlich eine Giraffe und ein Löwe durfte auch nicht fehlen aber ansonsten hatten alle sehr viel Phantasie in der Ausgestaltung ihrer Hand-Sockenpuppen. Bei dem Konferenz-der-Tiere-Bingo zeigt sich wer ein gutes fotografisches Gedächtnis hat. Beim Memory zum Thema Kinderechte gab es viel zum Erforschen und kennenlernen.
Die Rover beschäftigten sich mit einem eigenen Planspiel zum Thema Bevölkerung und Bruttoinlandsprodukt. Die Teilnehmenden diskutierten und verteilten in zwei Phasen die Weltbevölkerung und das Welteinkommen auf die Kontinente. Anschließend reflektierten sie eigene Weltbilder und (un)sichtbare Ungleichheiten in der Verteilung und bewerteten dies.
Der Sonntagabend endete mit einer Lager-Platz-Rally. Hier mussten die Pfadis andere Pfadfindergruppen auf dem Lagerplatz aufsuchen, mit diesen gemeinsam singen, Knoten machen, sich nach Lieblingsgerichten und Essensplänen erkundigen. Alle Teilnehmenden freuten sich bei der Rally neue Freundschaften zu knüpfen und sich mit anderen auszutauschen. Nur wer die anderen Menschen besser kennt, kann diese auch besser verstehen. Insgesamt waren ca. 300 Pfadfinder von Bonn bis an den Bodensee auf dem Zeltplatz.
Am Montag heiß es dann auch schon wieder Abschied nehmen, Rucksack packen, Zelte abbauen und mit dem Zug nach Haus und fahren.
Alle Lagerteilnehmer freuten sich wieder ein wenig Normalität bei den Pfadfinderaktivitäten in Form von einem Zeltlager erleben zu können.